
Arthur Schnabl (Hrsg.):
Das Leben ist zum Verrücktwerden schön – Böhmische Geschichte literarisch
Lesungen mit Musik
Sprecher: Eva Sixt, Arthur Schnabl, Gerd Burger, Eva Demski, Bernhard Setzwein. Musik: Sepp Frank
3 Audio-CDs, 226 Minuten, 19,90 € (als Download 13,95 €)
ISBN 978-3-939529-03-3
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„Nun, mein lieber Herr Professor, das Leben ist zum Verrücktwerden. Zum Verrücktwerden schön, meine ich. Nicht dass es so wäre, aber ich sehe das so. Nicht an der Universität, da erzählen Ihnen die Wissenschaftler und Historiker immer nur, wie beschissen alles war und ist. Die Geschichte und das Leben, eine einzige Katastrophe. Und dabei ist doch, wenn man es richtig bedenkt, die Geschichte, also das, was man uns in der Schule so beibringt, nichts anderes als unsere Geschichten. Und so ein Wirtshaus, mein lieber Herr Professor, das ist eigentlich eine Universität, wo sich die Leute unterm Einfluss von Bier Geschichten erzählen, die der Seele weh tun, und die sogar noch im Entsetzlichen schön und interessant sein können.“
Aus all diesen Geschichten setzt sich eine Geschichte zusammen, die so bunt und interessant, so traurig und komisch ist, dass sie vielleicht wirklich von Dichtern erfunden worden sein könnte. Und ziemlich schnell stellt sich heraus, dass die böhmische Geschichte mit der deutschen so eng verwoben ist, dass die eine ohne die andere nicht vollständig wäre.
So stellt das Hörbuch »Das Leben ist zum Verrücktwerden schön« einerseits einen Streifzug durch die böhmische Geschichte dar und gleichzeitig durch die böhmisch-deutschen Beziehungen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Und da jeder Geschichtenerzähler immer auch von sich selbst erzählt, bietet diese Böhmische Geschichte literarisch auch einen vielschichtigen Querschnitt durch die deutsch-böhmische und tschechische Literatur.
Eva Demski, Eva Sixt, Bernhard Setzwein, Gerd Burger und Arthur Schnabl lesen Texte von Adalbert Stifter, Alois Jirásek, Leo Perutz, Jaroslav Durych, Jan Neruda, Jaroslav Hašek, Milada Součková, Josef Holub, Milena Jesenská, Johannes Urzidil, Bohumil Hrabal, Libuše Moníková, Eva Demski, Jan Skácel, Jáchym Topol und Bernhard Setzwein.
Der Journalist, Literaturwissenschaftler, Historiker und Reiseleiter Arthur Schnabl stellt informativ und unterhaltsam die Überleitungen und Zusammenhänge her. Musikalisch wird das Hörbuch abgerundet vom Regensburger Musiker Sepp Frank, der mit Akkordeon, Cello und Trommeln einen wunderbar atmosphärischen Klangteppich ausbreitet, auf dem sich Geschichte und Geschichten wirkungsvoll entfalten können.
Arthur Schnabl studierte in Regensburg Germanistik und Geschichte. Während seiner Zeit als Deutschlehrer entdeckte er die faszinierende Buntheit Mittel- und Osteuropas. Später bereiste er diese Länder als Journalist. Seit Mitte der 90er Jahre konzipiert und führt er spezielle literarische Reisen für den Regensburger Reiseveranstalter »Begegnung mit Böhmen« und tourt auch anderweitig als Vorleser und Rezitator durch die Lande, wobei er Geschichte, Literatur und Landeskunde zu spannenden Gesamtbildern kombiniert.
In diesem Sinne ist er Herausgeber unserer beiden Anthologien »Das Leben ist zum Verrücktwerden schön« und »Wie eine Ratte nagt am Putz die Zeit«. Er hat je eine faszinierende Textauswahl zusammengestellt, die einerseits einen Überblick über die böhmische beziehungsweise mährische Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart bietet und andererseits einen repräsentativen Querschnitt durch die tschechische, deutsch-österreichisch-böhmische und mährische Literatur darstellt.
Lange Zeit wurde Adalbert Stifter (1805 ‒ 1868) als böhmisch-österreichischer Heimatschriftsteller angesehen, als biedermeierlicher Naturschilderer und Idylliker, als Erbauungsschriftsteller und Harmonisierer. Erst seit dem 20. Jahrhundert wird er als vielschichtiger, als abgründiger Künstler wahrgenommen, dem Kunst und Ästhetik nicht nur als wesentliche Bildungsmittel für die Humanisierung der Menschenwelt dienen, sondern als Bewältigungsstrategien krisenhafter Welt- und Existenzerfahrung.
Stifter ist Autor zahlreicher Novellen und Erzählungen. In seinem Spätwerk, dem historischen Prosapeos »Witiko«, gestaltet er die Frühzeit der tschechisch-deutschen Beziehungen.
Alois Jirásek wurde 1851 im tschechischen Städtchen Hronov an der polnischen Grenze geboren. Er studierte an der Prager Universität Geschichte und arbeitete an verschiedenen Gymnasien in Leitomischl und Prag als Geschichtslehrer. Bereits während seiner Amtszeit wurde er zu einem der beliebtesten und erfolgreichsten tschechischen Schriftsteller. Sein Werk besteht hauptsächlich aus historischen Romanen, die sich mit Themen der tschechischen Geschichte beschäftigen, vor allem mit der Hussitenzeit und dem 19. Jahrhundert. Jiráseks Einfluss auf das tschechische Selbstbild war enorm: František Palackýs These, die tschechische Geschichte habe ihren Sinn in der existentiellen Auseinandersetzung mit den Deutschen, fand in seinem Werk eine quasi-literarische Bekräftigung.
Leo Perutz wurde 1882 geboren und stammte aus einer deutschjüdischen Prager Familie, die 1899 nach Wien übersiedelte. Nach dem Studium arbeitete er als Versicherungsmathematiker. Sein erster Roman »Die dritte Kugel« erschien 1915. Es folgten weitere Romane, die Perutz zu einem der großen Erfolgsautoren der Zwischenkriegszeit machten. Seine Werke schafften den schwierigen Spagat zwischen Unterhaltung und literarischem Anspruch. 1938 musste Perutz mit seiner Familie Wien verlassen und ging nach Tel Aviv. Seine Bemühungen, nach Kriegsende im literarischen Leben Österreichs und Deutschlands wieder Fuß zu fassen, waren nur wenig erfolgreich. Sein letzter Roman »Nachts unter der steinernen Brücke« ist seiner Geburtsstadt Prag gewidmet.
Jan Neruda wurde 1834 in ärmlichen Verhältnissen auf der Prager Kleinseite geboren. Dennoch konnte er Jura, Geschichte und Philologie studieren. Danach arbeitete er als Journalist und veröffentliche zahlreiche Gedichte, Feuilletons und Erzählungen. Den Höhepunkt seines schriftstellerischen Schaffens stellen die »Kleinseitner Geschichten« dar, die 1878 als Buch erschienen. Er war Anhänger der Idee der tschechischen nationalen Wiedergeburt und wurde in diesem Zusammenhang 1871 als „Verräter der Nation“ bezeichnet. 1891 starb er als armer und von den Menschen enttäuschter Mann, der sich zeitlebens verkannt gefühlt hatte. Heute gilt Neruda als Vater der modernen tschechischen Literatur, als Nationaldichter.
Jaroslav Durych wurde 1886 in Königgrätz geboren. Nach seinem Studium an der Prager Universität diente im Ersten Weltkrieg als k.u.k. Militärarzt. 1918 trat er der neuen tschechoslowakischen Armee bei, in der er es bis 1938 blieb. Neben seinem Beruf als Militärarzt verfasste er zahlreiche Erzählungen und Romane. Durych war in der Zwischenkriegszeit ein literarischer Einzelgänger, den seine konservativen Ansichten in Konflikt mit dem herrschenden Zeitgeist brachten. So wertete er die habsburgische Epoche als eine durchaus fruchtbare Zeit für Böhmen und trat 1937 für den spanischen Diktator Franco ein. Diese politische Einstellung belastete ihn bereits 1945 und besonders nach der kommunistischen Machtergreifung 1948. Durych war verfemt, seine Werke wurden verboten. Erst nach 1989 wurde seine literarische Bedeutung in seiner tschechischen Heimat wieder gewürdigt.
Seine Schul- und Berufsausbildung empfand Jaroslav Hašek, der Sohn eines Prager Gewerbelehrers, als unzulässige Einschränkung seiner Lebenserfahrungen. Schon vor dem ersten Weltkrieg war der junge Hašek ein „polizeibekanntes Individuum“ und trieb mit den staatlichen und moralischen Autoritäten sein Narrenspiel. Er verfasste hunderte humoristisch-anarchischer Geschichten, die ihren weltliterarischen Gipfel in den »Abenteuern des braven Soldaten Schwejk« erreichten. Darin spiegeln sich die Erfahrungen des ersten Weltkriegs, den der Autor zunächst als österreichischer Soldat und nach seiner Desertion als sowjetischer Kommissar erlebte. Nach seiner Rückkehr nach Prag gelang es ihm gerade noch, den »Schwejk« zu schreiben, bevor er 1923 im Alter von 39 Jahren an den Folgen seiner Alkoholsucht starb.
Milada Součková wurde 1898 als Tochter einer wohlsituierten Großbürgerfamilie in Prag geboren. Sie studierte Naturwissenschaften und Philologie, schrieb Artikel für Zeitungen und Zeitschriften und war Mitglied im Prager Linguistenkreis. 1945 wurde sie zur Kulturattachée der Tschechoslowakei in den USA ernannt. Dieses Amt legte sie jedoch 1948 aus Protest gegen die kommunistische Machtübernahme in ihrer Heimat nieder und kehrte nicht mehr in die Tschechoslowakei zurück. Von 1950 bis 1973 lehrte sie an diversen amerikanischen Universitäten Bohemistik und slawische Literaturen. Neben ihren literaturwissenschaftlichen Studien veröffentlichte sie Gedichte, Erzählungen und Romane.
Als 20-Jährige hat Milada Součková die Ausrufung der Unabhängigkeit Tschechiens von Österreich aus miterlebt; die Euphorie beschreibt sie in ihrem Roman »Der unbekannte Mensch«.
Josef Holub wurde 1926 in dem Böhmerwaldstädtchen Neuern geboren (heute Nyrsko). Er machte eine Ausbildung zum Lehrer und Verwaltungswirt. Als ausgeübte Berufe nannte er Schmuggler, Kunstgewerbler, Ziegeleiarbeiter, Briefträger, Amtsvorsteher, Oberamtsrat bei der Post. Zu seinen unnötigen Lebenserfahrungen zählte Josef Holub die Zeiten des Arbeitsdienstes, der Wehrmacht, der amerikanischen und französischen Kriegsgefangenschaft und der Heimatvertreibung. Als wichtige Lebenserfahrung bezeichnete er seine Arbeit mit Jugendlichen sowie seine Erfahrungen als Personalrat und Ortsvorsteher. Seit den 50er Jahren schrieb er zahlreiche Jugendbücher, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Peter-Härtling-Preis. Josef Holub starb fast 84-jährig in seinem Heimatort Grab in Baden-Württemberg.
Milena Jesenská wurde 1896 in Prag geboren. Als Tochter eines wohlhabenden Zahnarztes wuchs sie in großer Freiheit auf. Sie absolvierte 1907-1915 das Mädchengymnasium „Minerva“, das erste seiner Art in Mitteleuropa. Statt zu studieren, wie vom Vater gewünscht, besuchte sie die Kaffeehäuser, vor allem das »Cafe Arco«, wo sie unter anderem Franz Kafka kennen lernte. Von seiner literarischen Bedeutung überzeugt, übersetzte sie seine Texte ins Tschechische. Ab 1921 arbeitete sie als Journalistin und Korrespondentin für diverse Zeitungen. Seit den 30er Jahren engagierte sie sich im Kampf gegen den drohenden deutschen Faschismus. Nach der Besetzung der CSR half sie couragiert vielen Flüchtlingen und Verfolgten. 1940 wurde sie verhaftet und ins Konzentrationslager Ravensbrück gebracht, wo sie 1944 starb.
Johannes Urzidil wurde 1896 in Prag geboren. Der Sohn eines deutschen Vaters und einer tschechisch-jüdischen Mutter war der Jüngste im legendären Prager Dichterkreis um Franz Werfel und Franz Kafka. Bis zu seiner Emigration im Jahr 1939 arbeitete er als Journalist und Kulturkritiker, eine Weile auch als Presseattaché an der deutschen Botschaft in Prag. 1939 ging er nach London und später nach New York, wo er eigentlich erst zum Erzähler wurde. Sein großes Thema war die Beschwörung der Vergangenheit, in seinen Geschichten leuchtete noch einmal das alte Böhmen auf, wie es seit dem Jahr 1938 nicht mehr bestand. Urzidil starb 1970 auf einer Vortragsreise in Rom, wo er auch begraben ist.
Bohumil Hrabal wurde 1914 in Brno / Brünn geboren. Nach seinem Jurastudium verdingte er sich als Versicherungsagent, Handelsreisender, Hilfsarbeiter in einer Stahlhütte, Sortierer in einer Altpapierpackerei, Fahrdienstleiter bei der Bahn, Kulissenschieber und Statist am Theater. Gedichte und Erzählungen hatte er bereits in den 30er Jahren geschrieben, erste Publikationen ließen allerdings bis in die 50er Jahre auf sich warten.
Danach jedoch wuchsen Oeuvre und Ruhm schnell und stetig. 1968 erhielt er den Tschechoslowakischen Staatspreis für Literatur, gefolgt allerdings noch im gleichen Jahr von einem siebenjährigen Publikationsverbot im Anschluss an die Niederschlagung des Prager Frühlings. Ob Hrabals Tod nach dem Sturz aus einem Fenster eines Prager Krankenhauses Selbstmord oder ein Unfall war, wird eines der großen ungeklärten Geheimnisse der Literatur bleiben.
Jan Skácel arbeitete bis 1970 als Rundfunk- und Kulturredakteur in Brünn, unter anderem als Chefredakteur der bedeutenden Literaturzeitschrift »Host do domu« (Gast im Haus). Die Zeitschrift wurde 1969 verboten und Jan Skácel die Herausgabe eigener Publikationen untersagt. Bis in die 80er Jahre konnte er nur im Samisdat oder im Ausland publizieren. Neben Kinderbüchern veröffentlichte er mehrere Gedichtbände. 1989 erhielt er den renommierten Petrarca-Preis. Jan Skacel starb nur 10 Tage vor der gesellschaftlichen Wende in Tschechien, am 7. November 1989 im Alter von 67 Jahren in Brünn.
Skácel war einer der großen tschechischen Poeten des 20. Jahrhunderts. In seinen „Rezensionen“ nahm er die Situation in der Tschechoslowakei aufs Korn ‒ nie direkt, aber immer verständlich.
Eva Demski wurde 1944 in Regensburg geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in Regensburg, Wiesbaden und Frankfurt am Main. Später studierte sie Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie und arbeitete anschließend als Dramaturgieassistentin, Lektorin, Übersetzerin und Journalistin. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Frankfurt, wo sie 1998/99 an der Universität die Frankfurter Poetik-Vorlesungen hielt. Ihr erster Roman erschien 1979, gefolgt von zahlreichen weiteren Romanen, Essay-Sammlungen, Reiseführern und Bildbänden. Eva Demskis Werke wurden vielfach ausgezeichnet ‒ Preis der Klagenfurter Jury, Kulturpreis der Stadt Regensburg, Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt, um nur einige Ehrungen zu nennen.
Libuše Moniková studierte Germanistik und Anglistik an der Prager Karlsuniversität. 1971 siedelte sie in die Bundesrepublik Deutschland über. Seit dieser Zeit schrieb sie in deutscher Sprache, was zur Folge hatte, dass sie in ihrer Heimat kaum bekannt wurde. Ihren Durchbruch erzielte sie 1987 mit dem Roman »Die Fassade«, für den sie den Alfred Döblin-Preis erhielt. Ihr literarisch anspruchsvolles Werk steht in der Tradition der großen deutschen Humoristen und Polyhistoren Jean Paul und Arno Schmidt. Seit der Wende 1989 beginnt man sich auch in ihrem Heimatland für sie zu interessieren. Ihr letztes Werk, den auf 400 Seiten angelegten Roman »Der Taumel«, konnte die schwerkranke Autorin nicht mehr vollenden. Sie starb 1998 im Alter von nur 52 Jahren in Berlin. »Der Taumel« ist 2002 unvollendet erschienen.
Jáchym Topol wurde 1962 in Prag geboren und galt bereits vor 1989 als Star des Prager literarischen und musikalischen Underground. Er schrieb Texte für eine Rockband und gründete das Prager Untergrund-Magazin »Revolver«. In den 90er Jahren studierte er Ethnologie und bereiste zwischen 1989 und 1991 als Journalist und Drehbuchautor Osteuropa. Seinen Durchbruch als Schriftsteller feierte er nach mehreren Gedichtbänden 1994 mit dem Roman »Die Schwester«. Er gilt als der bedeutendste tschechische Schriftsteller seiner Generation.
»Die Schwester« entfaltet eine packende Handlung vor der Kulisse der historischen Ereignisses des Jahres 1989. Hier wie dort geht es drunter und drüber in einer kräftigen bis derben Jugendsprache, die nichtsdestoweniger zwischen den Zeilen sehr feine und feinfühlige Töne anschlägt.
Bernhard Setzwein ist gebürtiger Münchner, studierter Germanist und Volkskundler und seit 1986 freier Schriftsteller. Seit 1990 lebt er in Waldmünchen an der bayerisch-böhmischen Grenze. Er ist Autor von Lyrikbänden, Theaterstücken, Romanen, Reiseführern und Rundfunk-Features. Für sein Werk hat er bereits zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien erhalten, 2004 wurde er mit der Bamberger Poetikprofessur bedacht.
Die bayerisch-böhmische Nachbarschaft ist Bernhard Setzwein stets ein besonderes literarisches Anliegen (O-Ton: „Andere Leut' haben ihre Weltanschauung, ich hab’ meine Grenzanschauung.“); so auch in seinem Roman »Die grüne Jungfer« (2003), aus dem er auf unserer Böhmen-Anthlogie ein Kapitel liest.
Arthur Schnabl studierte in Regensburg Germanistik und Geschichte. Während seiner Zeit als Deutschlehrer entdeckte er die faszinierende Buntheit Mittel- und Osteuropas. Später bereiste er diese Länder als Journalist. Seit Mitte der 90er Jahre konzipiert und führt er spezielle literarische Reisen für den Regensburger Reiseveranstalter »Begegnung mit Böhmen« und tourt auch anderweitig als Vorleser und Rezitator durch die Lande, wobei er Geschichte, Literatur und Landeskunde zu spannenden Gesamtbildern kombiniert.
In diesem Sinne ist er Herausgeber unserer beiden Anthologien »Das Leben ist zum Verrücktwerden schön« und »Wie eine Ratte nagt am Putz die Zeit«. Er hat je eine faszinierende Textauswahl zusammengestellt, die einerseits einen Überblick über die böhmische beziehungsweise mährische Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart bietet und andererseits einen repräsentativen Querschnitt durch die tschechische, deutsch-österreichisch-böhmische und mährische Literatur darstellt.
Eva Sixt studierte Philosophie und Literaturwissenschaft, ehe sie sich dazu entschied, freiberuflich als Schauspielerin, Sängerin und Dramaturgin zu arbeiten.
Sie spielt regelmäßig Theater unter der Regie Joseph Berlingers, arbeitete dramaturgisch u.a. für das Bayerische Staatsschauspiel und das Münchner Metropol-Theater und tritt seit vielen Jahren als Sängerin des Chanson-Ensembles »Trio Trikolore« auf. Neben anderen Lesungen und Hörfunkproduktionen veröffentlichte sie 2005 »Emerenz Meier – Out of Heimat« (gemeinsam mit Monika Drasch). 2011 wirkte Eva Sixt in einer Hauptrolle in Josef Mayerhofers Kinofilm »Mischgebiet« mit.
Im Jahr 2003 war sie Neumüller-Stipendiatin, 2006 wurde sie mit dem Kulturförderpreis der Stadt Regensburg ausgezeichnet.
Auf unserer Böhmen-Anthologie liest sie Text-Passagen von Milada Soucková, Milena Jesenská, und Libuše Moniková.
Gerd Burger studierte Soziologie und Nordamerikanistik. Er promovierte über amerikanisches Theater und verbrachte etliche Lehrjahre als Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kennedy-Institut der FU Berlin. 1988 war er Stipendiat der Übersetzerwerkstatt des Literarischen Colloquiums Berlin. Seither arbeitet er als literarischer Übersetzer und freier Verlagslektor, als Reiseleiter sowie als Hörbuchsprecher.
Auf LOhrBär-Hörbüchern ist er zu hören als mörderischer Pfarrer, als Erzähler bayerischer Geschichten aus dem Urwald, als Gauleiter von Regensburg, als Musikgelehrter, als lautstarker Zecher und als Bauernhof-Patriarch. Auf unserer Böhmen-Anthologie liest er Texte von Jaroslav Durych, Josef Holub, Jan Neruda, Adalbert Stifter, Johannes Urzidil und Jáchym Topol.
Für unsere Böhmen-Anthologie hat Sepp Frank einen wunderbar stimmigen Klangteppich entworfen und mit Cello, Akkordeon und Trommeln gewoben, auf dem die Texte so unterschiedlicher Autoren wie beispielsweise Adalbert Stifter und Jáchym Topol gleichermaßen bequem Fuß fassen.
Eva Demski und Bernhard Setzwein sind ‒ was man nicht von allen Schriftstellern behaupten kann ‒ exzellente Vorleser, und daher lesen sie ihre Texte auf »Das leben ist zum Verrücktwerden schön« selbst.
„Ein Kaleidoskop tschechischer Historie in poetischer und essayistischer Prosa [...], wahrlich bunt, unterschiedlich temperiert, in wechselnden Tempi vorgetragen.“
Michael Thumser, Frankenpost
„Rückblickend auf die eigene Schulzeit wünscht sich so mancher Hörer wohl, er wäre jemals in den Genuss solcher Geschichtsstunden gekommen.“
Eva Bauernfeind, Lichtung
„Das Hörbuch [...] stellt mit dieser gelungenen Textauswahl einerseits einen spannend erzählten Streifzug durch die böhmische Geschichte dar und greift gleichzeitig die böhmisch-deutschen Beziehungen über die Jahrhunderte auf.“
Der Ackermann
„Grandios.“
hörbücher
„LOhrBär-Verlag bietet auf CD einen grandiosen Streifzug durch Böhmens Geschichte.“
Susanne Wolke, Der neue Tag
„Literatur vom Feinsten.“
Helmut Böttcher, Prager Zeitung
„Ein gelungener Über- und Einblick in diese Kultur kann aufregend, traurig, schön, erschreckend, komisch sein. Das ist mit dem Hörbuch „Das Leben ist zum Verrücktwerden schön - Böhmische Geschichte literarisch“ gelungen, das jetzt im LOhrBär-Verlag mit fast 4 Stunden Spielzeit erschienen ist.“
Christian Kosfeld, Hörzeichen - WDR 3